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1. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 216

1864 - Hildburghausen : Nonne
216 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. 4. Blücher, genannt Marschall Vorwärts. Blücher war von großer, schlanker Gestalt, von wohlgebildeten starken Gliedern. Seine ganze Gesichts- überhaupt Kopfbildung ließ einen bedeutenden Character erkennen. Sein ganzes Ansehen trug das Gepräge eines Kriegshelden, eines gebietenden, wie eines vollstreckenden. Muth und Kühnheit leuchteten aus seinem ganzen Wesen hervor. Seine Unerschrockenheit in gefährlichen Lagen, seine Ausdauer im Unglück und sein bei allen Schwierigkeiten wachsender Muth gründete sich auf das Bewußtsein seiner körperlichen Kraft, die er in früheren Feldzügen im Handgemenge oft geübt hatte. So war es bei ihm nach und nach zur Ueberzeugung geworden, daß es keine militärische Verlegenheit gebe, aus welcher man sich nicht am Ende durch einen Kampf, Mann gegen Mann, herausziehen könne. Wenn die Truppen ihre Befehle hatten, so konnte er die Ausführung kaum erwarten und alle Bewegungen schienen ihm zu langsam. Von seinem Gleichmuth in Gefechten, von seiner Todesverachtung werden viele Züge erzählt. Im größten Kugelregen bei Ligny rauchte er gelassen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten Kanoniers angezündet hatte. Seine Umgebungen hatten immer alle Mühe, ihn von der persönlichen Theilnahme an einzelnen Angriffen zurückzu- halten; besonders wenn ein Gefecht ungünstig ausfiel, dann wollte er zu- letzt immer persönlich mit der Reiterei Alles wieder umlenken, und indem er sagte: „Ich werde sie gleich mal anders fassen!" oder: „Na, ich will schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!" sah er sich eifrigst nach der Reiterei um, rief die Anführer, denen er das Meiste zutraute, herbei, und war oft kaum zu verhindern, einen seinen eigenen Truppen verderblichen Anschlag auszuführen. Aus dem Schlafe aufgerüttelt, um die Meldung zu vernehmen, daß Napoleon eine neue, so unerwartete als kühne Bewegung ausführe, ant- wortete Blücher gähnend: „Da kann er die schönste Schmiere kriegen!" gab einige für den Fall nöthige Befehle und drehte sich gelassen auf die andere Seite zum Weiterschlafen. Durch solche Art zu sein und die Dinge zu nehmen hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das Volk; der gemeine Mann war ihm überall, wo er sich zeigte, sogleich zugethan; selbst in Frankreich hatte das Volk eine Art Vorliebe für ihn. Ihm war insbesondere die Gabe eigen, mit den Soldaten umzugehen, sie zu ermuntern, sie anzufeuern; mit dem Schlage weniger Worte, wie sie der Augenblick ihm eingab, durchzuckte er die rohesten Gemüther. Einst wollte er kurz vor einem Sturme feine Truppen anreden, da fiel ihm ihr schmutziges Aussehen auf, und sogleich an diesen Eindruck seine Worte anknüpfend, rief er in seiner Kraftsprache: „Kerls, ihr seht ja aus wie die Schweine! Aber ihr habt die Franzosen geschlagen. Damit ist's aber nicht genug. Ihr müßt sie heute wieder schlagen; denn sonst sind wir Alle verloren!" Eine Anrede, welche von der größten Redekunst nicht glücklicher ausgedacht und angeordnet werden konnte. Eben so glück-

2. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 222

1864 - Hildburghausen : Nonne
222 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. tober dieses Jahres wurde von Oesterreich, Preußen, Rußland, Groß- britannien und Schweden eine gemeinsame Verwaltungsbehörde, die so- genannte Central-Eommission eingesetzt, welche besonders für gleichmäßige Ordnung der Angelegenheiten der eroberten Länder und für Bildung einer bedeutenden bewaffneten Macht Sorge tragen sollte. Stein, welcher in keines Staates Diensten stand, leitete die Thätigkeit derselben in einer für ganz Deutschland segensreichen Weise. Er begleitete mit den andern Mitgliedern der Commission das Heer der Verbündeten nach Paris, und wohnte im September 1814 den Versammlungen des Wiener Eongresses einige Tage bei. Mit Betrübniß mußte er hier sehen, wie in den gemein- samen deutschen Angelegenheiten Sonderinteressen hervortraten. Ohne spezifisch preußische Färbung, vielmehr mit seinem patriotischen Geiste ganz Deutschland umfassend, hielt er doch im allgemeinen deutschen Interesse die würdige Herstellung des preußischen Staates für eine nothwendige Forderung und mußte nun sehen, daß Preußens wohlerworbenen An- sprüchen durchaus keine Rechnung getragen wurde. Er zog sich auf sein Gut Kappenberg in Westphalen zurück und lebte seitdem als Privat- mann dem Briefwechsel mit gesinnungstüchtigen Freunden und dem Studium der vaterländischen Geschichte ergeben. In seinem hohen Alter trat Stein noch einmal in das öffentliche Leben zurück; doch konnte seine Wirksamkeit den völlig veränderten Ver- hältnissen zufolge nur eiu schwacher Schatten seiner früheren staats- männischen Thätigkeit sein. Nach der Einführung der Provinzialstände in Preußen im Jahre 1823 wurde er Abgeordneter des westphälischen Landtages und leitete die drei ersten Landtage als Marschall. Auf dem dritten 1830 — 31 bewirkte er, daß die Bitte nin endliche Verwirklichung der dem Volke versprochenen Verfassung in einer möglichst gemäßigten Fassung dem Könige vorgetragen wurde. Ebenso leitete er auch die evangelische Provinzial-Synode Westphalens. Ani 29. Juni 1831 starb er nach kurzem Krankenlager am Schlagflusse. Stein war stets bestrebt, Preußen zu heben, weil es ihm die poli- tische Nothwendigkeit gebot, wenn Deutschland nicht geschwächt werden sollte und sein Verdienst ist es, daß in das durch frühere Diplomatie entgötterte Staatsleben eine sittliche Macht dadurch eingeführt ist, daß der Staat auf der lebendigen Kraft des Volkes auserbaut wurde. Dem Verdienste seine Krone! 6. Einzug des Aork'schen Corps am 17. März 1813 in B erlin. Der Einzug des Jork'schen Corps in Berlin gehört zu den beweg- testen Volksfesten, welche die Hauptstadt des Königsreichs jemals sah. Ganz Berlin strömt am 16. zum Grafen Wittgenstein, um die Stunde zu erfahren, in der Jork mit seinem Corps in den Mauern Berlins einrücken werde, weil Jedermann das Corps sehen will, das zur Rettung des Vaterlandes so viel beigetragen. Vom frühen Morgen an war am 17. März große Bewegung in den Straßen, durch welche der

3. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 205

1864 - Hildburghausen : Nonne
Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. 205 zog sich hinter die Katzbach zurück, wahrend Schwarzenberg aus Böhmen gegen Dresden vordrang. Hier erfocht Napoleon seinen letzten Sieg auf deutschem Boden, aber sein General Oudinot wurde gleichzeitig bei Groß- beeren (23. Aug.) und Macdonald von Blücher an der Katzbach (26. Aug.) geschlagen und Vandamme bei Kulm unweit Teplitz (30. Aug.) von . Ostermann und Kleist mit 10,000 Mann gefangen genommen. Auch der französische General Ney wurde von Bülow's und Tauenzien's Trup- pen bei Dennewitz (6. Sept.) geschlagen. Als die drei Hauptarmeen der Verbündeten sich zu vereinigen suchten, verließ Napoleon Dresden und zog sein ganzes Heer bei Leipzig zusammen, wo am 16., 18. und 19. Oct. die große Völkerschlacht geschlagen wurde. Mehr als 300,000 Verbün- dete standen in weitem Halbkreise 200,000 Franzosen gegenüber. Am 16. October donnerten seit Morgens 8 Uhr 1000 Kanonen gegen ein- ander, daß die Erde erbebte und die Fenster in Leipzig sprangen. Der Kampf schwankte unentschieden, Dörfer wurden gewonnen und verloren und um 3 Uhr Nachmittags hatten die Franzosen solche Fortschritte ge- macht, daß Napoleon schon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig schickte und die Glocken läuten ließ. Am 17. Oct., einem Sonntage, war meist Waffenruhe. Am 18. erneuerte sich der schreckliche Kampf. Während der Schlacht gingen die Sachsen und andere Rheinbundtruppen mit fliegenden Fahnen unter klingendem Spiele zu den Verbündeten über. Napoleon mit all seiner Kunst und Kühnheit erlag der Uebermacht. Der Abend des ewig denkwürdigen Tages begrüßte die Verbündeten als Sieger. Die drei Bundesmonarchen hielten auf einer Anhöhe unweit Probstheida; da sprengt Schwarzenberg Nachmittags 5 Uhr heran und bringt die Siegesbotschaft*). Gerührt sinken die drei Monarchen auf die Kniee und heben dankend die Hände gen Himmel empor. Der Hügel heißt seitdem der Drei-Monarchenhügel. Während dessen war Napoleon nach Leipzig geeilt und ordnete noch in der Nacht den Rückzug seines geschlagenen Heeres. Die Flammen von zehn brennenden Dörfern beleuchteten schauer- lich das Schlachtfeld, auf welchem der Tod eine Ernte von 80,000 Fran- zosen und 50,000 Verbündeten gehalten hatte. Am 19. Oct. früh wurde Leipzig von drei Seiten gestürmt; um 10 Uhr erst verließ der Kaiser selbst die Stadt. Von der französischen Nachhut, die Leipzig bis auf den letzten Augenblick vertheidigen sollte, kamen Viele um oder wurden zu Gefangenen geryacht, da die unterminirte steinerne Brücke über die Elster, um die Verfolger aufzuhalten, in die Luft gesprengt wurde. *)Die Leipziger Schlacht. „Wo kommst Du her in dem rotten Kleid, Und färbst das Gras auf dem grünen Plan?" Ich komme her aus dem Männerstreit. Ich komme roth von der Ehrenbahn. Wir haben die blut'ge Schlacht geschlagen. Drob müssen die Weiber und Bräute klagen: Da ward ich so roth.

4. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 223

1864 - Hildburghausen : Nonne
Xvi Zeitraum. Bou der Auslösung des deutscken rc. 223 gefeierte Held des Tages mit den Seinen ziehen sollte, 2)orf, der zurück- haltende Aristokrat und doch der Mann des Volkes, der, das Schwerdt auf eigene Faust erhebend, den Ausschlag gab zum unwiederruflichen Be- ginn des Befreiungskrieges. Der in Berlin anwesende Bruder des Königs, General Prinz Heinrich, von dem Grafen Wittgenstein, dem Fürsten Repnin, vielen russischen und preußischen Offizieren und dem Generalstabe der berliner Nationalgarde begleitet, ritt dem Corps, welches um 9 Uhr von Weißensee abmarscbirt war, bis zur Hälfte des Weges entgegen und empfing Jork mit herzlichem Händedruck. Hierauf setzte sich unter klingendem Spiel und unter dem Hurrahruf der entgegenströmenden Volksmenge der Zug nach dem Königsthor in Bewegung. Neben dem Prinzen Heinrich ritten 9)orí, Wittgenstein und Repnin, hinter ihnen ein glänzendes Gefolge der Ad- jutanten. Einige Hundert freiwillige Jäger, bereits unisormirt und ge- rüstet, hatten sich als Vorposten vor dem Köuigsthore zu beiden Seiten der Straßen aufgestellt, um die Ersten zu sein bei dem Empfange Aork's und seiner tapfern Schaaren. Sobald die erste Schwadron des Corps in die Stadt eingerückt war, beurlaubte sich Aork bei dem Prinzen, um sich an die Spitze seiner Truppen zu stellen, weiche in kriegsgerechter Ord- nung marschirteu, nicht als geschniegelte und gebiegelte Paradehelden, vielmehr in solchem Aufzuge und in solcher Haltung, daß Jedermann es ihnen ansah: „die haben Pulver gerochen!" Der Marsch ging durch die Neue Königsstraße, über den Alepanderplatz, durch die Alte Königsstraße und über die Kurfürstenbrücke zu dem Schloß. Ein nie endendes Hurrahrufen begleitete den Führer und seine Schaaren, aus allen Fenstern wehten die Frauen und Jungfrauen mit Tüchern den Kriegern ein festliches „Willkommen!" zu, die königlichen Prinzessinnen vom Balkon des Schlosses herab. „Ein Bild stolzer Strenge und Kälte", sagt ein Augenzeuge, „zog Jork dahin; er ritt vor seinen Truppen her, ohne den Blick auf die jubelnde Menge rechts und links zu wenden." Nur gegen die vom Balkon herabgrüßenden Prinzessinnen senkte der Feldherr seinen Degen, hielt unter ihren Fenstern, wo auch Prinz Heinrich hielt, und ließ die Truppen vorbeimarschiren. Am Abend erschien Jork, vom Publikum mit lautem Inbelruf empfangen, im Opern- hause, wo Wallenstein's Lager gegeben wurde. In das Reiterlied: „Wohlauf Kameraden! auf's Pferd! auf's Pferd!" stimmte das Parterre- Publikum begeistert mit ein; die beziehungsreichsten Strophen wurden wiederholt; und als am Schlüsse zur festlichen Ueberraschung ein Trans- parent mit der Inschrift: „Heil dem Erretter des Vaterlandes!" sichtbar wurde, erhob sich das gesammte Publikum und rief, gegen Aork gewendet, ihm unter Paukenschlag und Trompetengeschmetter ein dreifaches Lebe- hoch zu.
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